Patrick Hewer informiert über Linz
SĂŒsse Torten aus der strahlend schönen Industriestadt

Lentia – Linze – Linz
Lentia nannten damals die Römer ihre Stadt, die Zentrum des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation war, als Linze wurde sie von der Bayrischen Herrschaft bezeichnet. Mit knapp 190‘000 Einwohnern  ist Linz die drittgrösste Stadt Österreichs und ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Die Donaustadt zĂ€hlt weniger als 85‘000 berufstĂ€tige Einwohner aber fast 160‘000 ArbeitsplĂ€tze. Doch obwohl Linz eine der wichtigsten IndustriestĂ€dte Österreichs ist, ĂŒberzeugt die moderne, dynamische Stadt mit ihrer hoher LebensqualitĂ€t und dem abwechslungsreichen Kulturgut. Sie erinnert keinesfalls an eine graue, ungemĂŒtliche Arbeiterstadt.

Hitlers Paradies
Unweit von Linz wurde einer der wohl berĂŒhmtesten Österreicher geboren. Adolf Hitler. Er verbrachte einen Grossteil seiner Schulzeit in Linz. Mit Wien verband er sein Scheitern, mit Linz seine glĂŒcklichere Kindheit und Jugend. WĂ€hrend dem Nationalsozialismus nutzte er seine Donaustadt gerne auch als persönliches RĂŒckzugsgebiet. Hier wollte er sich ein mĂ€chtiges Heim errichten lassen, die weltweit grösste GemĂ€lde- und Kunstgalerie eröffnen und seinen Lebensabend geniessen. Mit Raubkunst unter anderem aus Osteuropa hĂ€tte Linz zum kulturellen EuropĂ€ischen Mittelpunkt werden sollen.
Linz hat das aber auch auf ehrliche Art und Weise geschafft; 2009 war sie die europÀische Kulturhauptstadt.
Ein Überbleibsel aus der Zeit des Nationalsozialismus‘ hat aber nach wie vor eine wichtige Bedeutung fĂŒr Linz. Die voestalpine AG hatte ihren Beginn 1938 als „Reichswerke Aktiengesellschaft fĂŒr Erzbergbau und EisenhĂŒtten ‚Hermann Göring’ Linz“, einer Tochtergesellschaft der Berliner Reichswerke Hermann Görings. Der weltweit agierende Stahlkonzern zĂ€hlt zu den grössten Arbeitgebern Österreichs und ist der grösste ausserhalb Wiens.

Kultureller Blick auf Linz
Nach 9 Jahren Bauzeit wurde die Ignatiuskirche 1678 durch den GrĂŒnder des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, geweiht. Sie diente gut 100 Jahre lang als Bischofskirche fĂŒr den Pfarrbezirk. Ab 1855 war Anton Bruckner 13 Jahre lang Domorganist in der einschiffigen Barockkirche. Die Domorgel wurde eigens nach seinen WĂŒnschen angefertigt.
Kurz nach Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der „alte Dom“ vom neugotischen MariĂ€-EmpfĂ€ngnis-Dom abgelöst. Die Kathedrale mit den beachtlichen GemĂ€ldefenstern bietet Platz fĂŒr 20‘000 Besucher. In keiner anderen Kirche Österreichs können sich so viele GlĂ€ubige gleichzeitig aufhalten.
Zwischen 1717 und 1723 wurde die DreifaltigkeitssĂ€ule, eines der Wahrzeichen von Linz, erbaut. Ein ĂŒberstandener Grossbrand, die Abwehr der Pest und die Abwendung vor Kriegsgefangenen waren Anlass dafĂŒr, das Denkmal zu Ehren der Jungfrau Maria anzufertigen. Aus Angst, die PestsĂ€ule könnte der Zerstörung zum Opfer fallen, wurden zu Beginn des Zweiten Weltkrieges sĂ€mtliche SchmuckstĂŒcke an der SĂ€ule entfernt und erst 1947 wieder angebracht.
Ebenfalls sehenswert sind das Linzer Schloss, das erstmals im Jahre 799 urkundlich erwÀhnt wurde, mit seinem Schlossmuseum, der Pöstlingberg mit der Grottenbahn, dem Tiergarten und der Wallfahrtskirche sowie die unterschiedlichsten KulturhÀuser jeglicher Art.

Torte mit langer Tradition
Nationale als auch internationale Bekanntheit erlangte die Stadt durch ihr feines SĂŒssgebĂ€ck. Wer kennt sie nicht, die leckere Linzer Torte? Kuchen mit Ă€hnlichen Zutaten und annĂ€hern gleichem Aussehen fĂŒhren bis in die Zeit der Römer zurĂŒck. Sucht man nach dem Ă€ltesten niedergeschriebenen Rezept der Torte, wird man in einem mehr als 350 Jahre alten Kochbuch fĂŒndig. Noch heute wird die „richtige“ Linzer Torte nach dieser alten Rezeptur hergestellt und in der Donaustadt in etlichen Konditoreien in schmucken HolzschĂ€chtlein angeboten.

Viele weitere interessante Informationen finden Sie allerdings schon heute auf der offiziellen Seite der Stadt Linz unter www.linz.at